Warum Vertrauen nicht von selbst entsteht. Und was Sie konkret dafür tun können.

Frau Wanke, ich hätte gerne mehr Offenheit und Vertrauen im Team und möchte dazu einen Tag investieren.“ Diesen Wunsch kann ich sehr gut verstehen, denn ein gegenseitiges Vertrauensverhältnis ist etwas vom Wertvollsten, was ein Team erreichen kann. Was ich jedoch gegenüber Kunden immer wieder betone, ist, dass Vertrauen nicht einfach entsteht – schon gar nicht in einem Tag. Es wird in zahlreichen kleinen Schritten aufgebaut.

Gegenseitiges Vertrauen steigert sowohl das Tempo als auch die Qualität. Alle können direkt und ohne die Umwege über Kontrollen und Absicherungen auf das gemeinsame Ziel zusteuern.

Warum Feedback die Vertrauensbildung fördert

Vertrauen ist gegenseitig. Damit es entstehen kann, muss zwischen zwei Personen etwas geschehen. Man muss sich dem Gegenüber etwas öffnen und geht damit unvermeidlich auch ein Risiko eingehen: Das Risiko, verletzt zu werden.  

Deshalb ist ein professionelles Vorgehen sehr empfehlenswert. Eine wirksame Art, eine Vertrauensbasis zu schaffen, ist beispielsweise das strukturierte Feedback. Konkret heisst dies, eine 1:1 Feedbackrunde zu machen. Ich empfehle dies in einem normalen, also nicht konfliktgeladenen Umfeld.

Das heisst ganz einfach: Jede/r gibt jedem/r persönliches Feedback. Sie bilden Zweierteams, die einander gegenseitig in kurzen Runden à ca. 12 Minuten persönliches Feedback geben.

Damit erreichen Sie unter den Teammitgliedern vieles gleichzeitig:  

  • Sie lernen einander besser kennen.
  • Sie schauen sich in Augen und äussern offen ihre Wahrnehmungen. Offen sein heisst ebenso, das Gehörte anzunehmen.
  • Alle wissen, woran sie sind (im Gegensatz zu hinter-dem Rücken-Aktionen)
  • Alle können dazu lernen und sich weiterentwickeln.
  • Und ganz wichtig: Alle können sich darüber freuen zu hören, was sie so richtig gut machen!

Wie gebe ich Feedback?

Es ist wichtig, die Teilnehmenden vor der Runde kurz in das Feedback-Geben und -Nehmen einzuführen. Egal wie oft Sie schon über die Feedback-Theorie gelesen haben, es lohnt sich! Denn das ‚Wie-ich-es sage‘ macht den Unterschied zur Kritik, welche meist ins Offside führt.

Hierzu ein paar Anregungen:

Die einfachste Formulierung dazu ist:

  • Was ich an dir schätze …
  • Was ich mir von dir wünsche …

Erläuterung zu ‚Was ist Feedback?‘

  • Bennen Sie eindeutig, was es nicht ist. Es ist kein Streitgespräch (einander heftig die Meinung sagen, ohne Rücksicht auf Verluste); und es ist kein Beurteilungsgespräch (ein formales Gespräch im Rahmen von Mitarbeiterbeurteilungen mit hierarchischem Rollenverständnis)
  • Feedback ist:
  • Eine Wahrnehmung darüber, „Wie ich dich in konkreten Situationen erlebe, was ich an deinem Verhalten beobachte, wie dieses auf mich wirkt und was es bei mir auslöst.“
    • Feedback ist demnach klar subjektiv; bei mir kann die Wirkung eines Verhaltens anders sein als bei jemand anders.
    • Es liegt immer am Nehmer, ob er oder sie das Feedback als für sich relevant einschätzt. Und was er oder sie daraus macht (oder eben nicht macht).
  • Das Wichtigste beim Geben: Feedback ist auch Anerkennung! Geben Sie immer ausgewogenes Feedback, das heisst gleich viele Punkte zu positiven Rückmeldungen und gleich viele Punkte zur Verbesserung.
  • Und beim Nehmen: Das Feedback einfach annehmen! Nicht diskutieren!

Als Coach begleite ich Führungskräfte und Fachpersonen in Fragen der Kommunikation, der Führung und in Veränderungssituationen. Mein Know-How gebe ich gerne an Sie weiter. Wenn Sie mehr erfahren möchten, finden Sie mich hier.

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